
Karel Čapek
Der Krieg mit den Molchen
Roman
Zufällig entdeckt Kapitän J. van Toch vor einer indonesischen Insel eine Kolonie lebender Fossilien – zutrauliche Riesenmolche, groß wie Kinder. Die überraschend klugen Tiere erlernen die Perlenfischerei und lassen sich für einen Tauschhandel gewinnen. Aber dabei bleibt es nicht: Internationale Unternehmen erkennen die Tauglichkeit der Molche als Arbeitskräfte; die Tiere, in Massen gezüchtet, werden zur Handelsware. Doch die Amphibien werden sich ihrer Lage bewusst und setzen sich zur Wehr. Mensch oder Molch – wer wird diesen Konflikt gewinnen ?
Details
Erscheinungsjahr
2024
Aus dem Tschechischen von
Eliška Glaserová
Nachwort
Marko Martin
Elsinor
Paperback
288 Seiten
ISBN 978-3-942788-84-7
23,00 Euro [D]
14,5 x 22 cm
E-Book
978-3-939483-82-3; 15,99 Euro
Presse
Das Buch im Urteil der Medien
Am Erker
Nr. 88, 2025
Dystopien gibt es wie Sand am Meer, aber eine so facetten- und fantasiereiche Inszenierung des Untergangs steht in der Literaturgeschichte einsam da. (...) Čapeks Roman ist eine polyphon und multiperspektivisch inszenierte satirische Parabel auf einen entfesselten Kapitalismus, auf die Hegemonialansprüche vermeintlich überlegener Staaten und Kulturen, die letztlich in den Untergang der Zivilisation münden. Eine groteske Dystopie, in der Čapek die Verwerfungen seiner Gegenwart spiegelt – Gefährdung der Demokratie, radikale Ökonomisierung der Gesellschaften rund um den Globus, Verteilungskämpfe, Entstehung von Diktaturen (konkret: das Aufkommen des Nationalsozialismus), Kriege –, in der zugleich aber auch eine politische Mahnung verborgen ist, die in ihrer Aktualität bis in unsere Gegenwart reicht. Die große Freude an der äußerst vergnüglichen Lektüre des Romans bleibt einem daher mitunter im Halse stecken.
Gerald Funk