Katrin Askan
Dichter
Roman einer Freundschaft

Zwei Jungen lernen sich kurz nach dem Krieg im damals noch französisch verwalteten Saarland im Kloster kennen. Sie dürfen nicht miteinander reden, jedoch Fußball spielen und lesen. Sie, die Berg­arbeiterkinder, entdecken Gedichte für sich und durch sie eine eigene Welt.

Die Freundschaft, die so begann, besteht 75 Jahre lang zwischen dem späteren Dichter Johannes Kühn und Benno Rech, ohne den Kühns Stimme in der deutschen Literatur wohl nicht hörbar geworden wäre. Denn ausbleibender Erfolg führte anfangs dazu, dass sich Johannes aus allen sozialen Zusammenhängen zurückzog; er fühlte sich verlacht und begann zu schweigen. Benno suchte gemeinsam mit seiner Frau nach Wegen, ihm zu helfen. In der Folge wurde Johannes Kühn Autor eines renommierten Verlags, er erhielt Preise und begann wieder zu sprechen und zu schreiben, benötigte dafür aber weiterhin die Gegenwart seiner Freunde.

Im Rückblick auf ihre Freundschaft, deren verbindendes Element der dichterische Schaffensprozess ist, wirken die Erinnerungen der drei an ihrem Lebensende wie ein zeitloses Vermächtnis. Die Erzählerin legt offen, warum sie sich dem stellt und diesen Roman schreiben muss, der in einem fast intimen Ton verfasst ist, wodurch er zu einer Erzählung anrührender Menschlichkeit wird, illustriert durch Verse von Johannes Kühn.

Details

Erscheinungsjahr

2025

Elsinor

Klappenbroschur

400 Seiten

ISBN 978-3-942788-91-5

26,90 Euro [D]

14,5 x 22 cm

Presse

Das Buch im Urteil der Medien

Mitteilungen der Johannes-Kühn-Gesellschaft
2024

„Dichter“, der neue Roman der Berliner Autorin Katrin Askan, zeichnet diese wahre Geschichte nach; als Roman ist er deutlich mehr als eine wahre Geschichte, aber sie ist der Kern des Buches. Die Autorin hat Stunden um Stunden mit den Protagonisten gesprochen und deren Erzählungen zu einem Gewebe gefügt, das mal erschüttert, mal belustigt, oft beides gleichzeitig. Der „Kerntext“ ist zur einen Hälfte Coming-of-Age-Literatur, zur anderen die Erzählung eines profunden „Der-Welt-abhanden-Kommens" mit einer Art versöhnlichem Ende - „ganz ungetröstet bin ich nicht“. Es geht um den Dichter Johannes Kühn. (...)

Katrin Askan führt uns per aspera. Ad astra? Für eine strahlende Apotheose der Freundschaft ist der Roman vielleicht zu trauerumflort. Er endet, wie alles Leben, mit dem Tod. Benno Rech und Johannes Kühn sind im Abstand von 11 Monaten 2024 beziehungsweise 2023 gestorben. Die in den Prosatext eingestreuten Gedichtfetzen lassen auch „textimmanent“ ahnen: Ja, das Ringen mit dem Engel hat sich gelohnt, wir verspüren „ein großes Glück, himmlischer zu leben“ (Johannes Kühn).
 

Armin Sinnwell

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